GICON®-Consult

Leipzig und Dresden präsentieren deutschlandweit ersten CO2-Rechner für den Kulturbetrieb

Der GICON®-Consult-Fachbereich Energietechnik/-effizienz hat im Verbund mehrerer Partner den deutschlandweit ersten CO2-Rechner für die Kultureinrichtungen mitentwickelt. Ein Meilenstein, welcher durch die Expertinnen und Experten der GICON®-Gruppe möglich wurde. Sächsische Kultureinrichtungen können damit erstmals ihre Emissionen vollständig erfassen und klare Handlungsstrategien ableiten.

Die beiden beauftragenden Städte Dresden und Leipzig haben den webbasierten Rechner zusammen mit den Projektpartnern am 8. November in Dresden in der Staatsoperette Dresden vorgestellt.

PRESSEMITTEILUNG vom 08.11.2023:

Leipzig und Dresden geben gemeinsam mit der AG „Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz“, der GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH, der WIPS-com GmbH und dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW die Einführung eines wegweisenden, webbasierten CO2-Rechners für den Kulturbereich bekannt. Die Präsentation dieser deutschlandweit einzigartigen Software fand im Rahmen der Veranstaltung „Mit Transparenz zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ am 08. November 2023 in der Staatsoperette Dresden statt.

Der innovative und benutzerfreundliche Rechner, der speziell für und mit Kultureinrichtungen aus Leipzig und Dresden entwickelt wurde, ermöglicht nicht nur eine präzise Berechnung der CO2-Äquivalente, sondern ist auch dauerhaft und kostenfrei für Kultureinrichtungen und -veranstalter/-innen in den beiden Städten zugänglich. „Die Entwicklung dieses CO2-Rechners ist ein bedeutender Schritt für alle Kulturbetriebe der Landeshauptstadt und des Freistaates Sachsen in Dresden sowie der Freien Szene. Er ermöglicht Transparenz in Bezug auf CO2-Emissionen und unterstützt Kultureinrichtungen dabei, anhand der Daten gezielte Maßnahmen zur Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks zu ergreifen. Dem Kultursektor werden dadurch neue Möglichkeiten für nachhaltiges Handeln eröffnet“, betont Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur, Wissenschaft und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden.

Während für Unternehmen und Privathaushalte diverse kostenfreie Emissionsrechner auf dem Markt sind, gibt es für den Kulturbereich derzeit bislang kein geeignetes, webbasiertes Tool, das die vielfältigen Formate und die zentralen Emissionsquellen der Kulturbetriebe präzise erfasst.

„Der webbasierte CO2-Rechner wurde speziell für die Kultur angepasst. Bei der Entwicklung fand ein Beteiligungsprozess inklusive Schulungen und Workshops mit rund 150 Kultureinrichtungen in beiden Städten statt. So ist das Tool einerseits genau auf die Spezifika der Kultur abgestimmt und andererseits bildet es die Emissionen nach globalem Standard, dem GHG-Protokoll ab“, ergänzt Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig.

„Für die präzise Ermittlung der Daten ist es wichtig, dass der CO2-Rechner alle spezifischen Anforderungen des Kulturbereichs abbildet. Erst dann lässt sich für jede Kultureinrichtung und (Kultur-)Veranstaltung ein vollständiger CO2-Fußabdruck berechnen. Dazu gehört auch die Erfassung der zentralen Emissionsquellen einer Kultureinrichtung, so bspw. die An- und Abreise des Publikums.  Durch die Datenerfassung und Auswertung können Potentiale im Kulturbereich sichtbar gemacht werden, um zukünftig Emissionen einzusparen“ ergänzt Falk Wittmann, Projektleiter und Fachbereichsleiter für Energietechnik/-effizienz der GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH.

Für die Entwicklung des webbasierten CO2-Rechners setzen die Städte Leipzig und Dresden auf eine branchenübergreifende Kooperation zwischen Wirtschaft und Kultur. Der Rechner basiert auf dem erfolgreichen E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (www.energie-tool.de/). Dabei handelt es sich um ein webbasiertes Auswertungstool, das speziell für Handwerksbetriebe entwickelt wurde und im Vergleich mit anderweitigen CO2-Rechnern in Hinblick auf Datenabfrage und -auswertung, Transparenz sowie Benutzerfreundlichkeit hervorragend abgeschnitten hat.

„Das E-Tool steht bereits seit 2021 deutschlandweit allen Handwerksbetrieben kostenfrei zur Verfügung. Gleichzeitig bietet das Tool alle technischen und inhaltlichen Voraussetzungen, um für andere Bereiche angepasst zu werden. Die Anpassung für den Kulturbereich ist für uns ein exzellentes Beispiel für eine erfolgreiche Anpassung und eine äußerst produktive Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kultur“, betont Sven Börjesson, Leiter des Umwelt- und Transferzentrums der Handwerkskammer zu Leipzig.

Ab dem 8. November haben alle Kultureinrichtungen und -veranstalter/-innen in Leipzig und Dresden die Möglichkeit, mithilfe des webbasierten CO2-Rechners vollständige CO2-Fußabdrücke zu ermitteln. Weitere Funktionen und Spezifizierungen werden bei Bedarf in 2024 umgesetzt. Eine bundesweite Öffnung des webbasierten CO2-Rechners wird angestrebt.

Die Einführung des CO2-Rechners wirft wichtige Fragen zur (Neu-)Gestaltung der Kulturförderung auf und betont die Bedeutung der Integration von Klimaschutz in die Kulturförderung. So wurde die öffentliche Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Kulturförderung in Zeiten des Klimawandels: Chancen und Perspektiven“ ergänzt. Experten wie Dr. Sebastian Brünger, Programmentwicklung Klima und Nachhaltigkeit der Kulturstiftung des Bundes, aber auch Vertreter des Freistaates Sachsen wie Dr. Nils Geißler, Abteilungsleiter für Energie und Klimaschutz, Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft und Markus Franke, Abteilungsleiter Kunst, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus, sowie der Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz in Dresden, Dr. David Klein, diskutierten gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus der Kulturpraxis ihre Perspektiven zum Thema.

Weitere Informationen: CO2-Rechner | Kultur | Landeshauptstadt Dresden (dresden.de); CO2-Rechner |Kultur und Nachhaltigkeit | Stadt Leipzig

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