Offizieller Baustart des weltweit höchsten Windmessmastes
Mit mehreren sogenannten Maulschlüsseln, als symbolisches Werkzeug, haben Dr. Martin Chaumet, Geschäftsführer der auftraggebenden Höhenwindradgesellschaft beventum GmbH, der Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, Siegurd Heinze und Schipkaus Bürgermeister Klaus Prietzel zusammen mit Prof. Jochen Großmann vom ausführenden Unternehmen GICON® aus Dresden am 20. Dezember den offiziellen Startschuss für den weltweit höchsten Windmessmast auf der Hochfläche Klettwitz gegeben.
Die GICON®-Großmann Ingenieur Consult GmbH, als federführendes Unternehmen innerhalb der Gruppe, hat den Zuschlag für das Windmessprogramm durch die beventum GmbH einer Tochtergesellschaft der Bundesagentur für Sprunginnovationen – SPRIND GmbH mit einem Gesamtvolumen von ca. 2,8 Mio. Euro erhalten. Die GICON®-Consult führt für die beventum GmbH eine Messkampagne für eine Beurteilung der Höhenwindpotenziale durch, gleichzeitig soll eine zukünftige Verkürzung der Mastmessdauern für dieses Höhenniveau erreicht werden.
Dr. Martin Chaumet, Geschäftsführer beventum GmbH: “Heute ist der Start einer sehr spannenden Reise hin zu mehr Windenergie, die bald stabiler, günstiger und umweltschonender als bisher verfügbar sein wird. Gerade Schipkau ist prädestiniert, um das hervorragende regionale re-generative Energieangebot im Höhenwind als Grundlage für die Indus-trien der Zukunft zu nutzen.”
Der Unternehmensverbund GICON® bearbeitet das Vorhaben zur Errichtung des Windmessmastes von der Planung bis zur Inbetriebnahme aus einer Hand. GICON® hat nicht nur die umfangreichen Planungen übernommen, sondern verantwortet das gesamte Genehmigungs-verfahren, die umweltfachlichen Baubegleitungen sowie die bauausführende Aufsicht. Prof. Jochen Großmann, Gründer der Gruppe, erklärte im Rahmen des Baustarts: „Erstmals werden wir das Windangebot in einer Höhe von 300 Metern mit einem Windmessmast systematisch ermitteln können. Das ist weltweit einmalig und zeigt, wie dieser Standort in der Lausitz bereits heute als Vorreiter bei der Energiewende aktiv ist. Der Standort Schipkau ist für die Forschung aufgrund des angrenzenden Windparks ideal. Ich möchte mich ausdrücklich bei den regionalen Entscheidern bedanken, die uns bei der Suche nach einem geeigneten Installationsort tatkräftig unterstützt haben.“ Die Erkenntnisse aus diesem Projekt sollen die Grundlage für künftige Höhenwindtürme sein. Diese werden bestehende Windparks in einer zweiten Ebene ergänzen.
Das Ziel ist klar: mehr erneuerbare Energie ohne weiteren Flächenverbrauch. „Es ist die Chance für den Strukturwandel in der Region. Beim Thema grüner Energie sind Schipkau und der Landkreis Oberspreewald-Lausitz bereits heute führend und damit für viele Projektvorhaben interessant“, so GICON®-Gründer Prof. Großmann.
Im Fokus des GICON®-Auftrags stehen nicht nur die Windmessungen bis zu einer Höhe von 300 Metern, sondern auch zwei LiDAR Systeme, welche die Messungen vom Boden aus durchführen und mit dem Messmast kalibriert werden. Das LIDAR-System verwendet dafür Radarwellen, um optisch Abstandsund Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen.
Zitat Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz: „Der Landkreis war mit der Kohle und bleibt mit den erneuerbaren Energien eine Energieregion. Mit der Menge an erneuerbaren Energien, die bei uns im Landkreis erzeugt wird, nehmen wir auch deutschlandweit betrachtet eine Vorreiterrolle ein. Diese Entwicklungen müssen aber auch im Einklang mit der weiteren Infrastruktur, der Wirtschaft und dem Tourismus unserer Region stehen und letztendlich ist im kleinsten Landkreis Brandenburgs die verfügbare Fläche für Solarparks und Windkraftanlagen endlich. Innovative Ideen und nachhaltige Entwicklungen sind gefragt. Mit dem Höhenwindturm startet ein neues, spannendes Projekt, welches vielleicht eine zukunftsfähige Lösung für uns darstellen kann und Relevanz bei der zukünftigen Planung der Energieerzeugung im Landkreis haben wird.“
Zitat Klaus Prietzel, Bürgermeister Gemeinde Schipkau: „In der Gemeinde Schipkau arbeiten wir schon seit vielen Jahren mit einem Strommodell, dass jedem einzelnen Einwohner zugutekommen kann. Der nächste logische Schritt ist, in dem schon vorhandenen Windpark neue Technologien einzusetzen. Deshalb machen wir uns mit unseren Partnern seit Monaten Gedanken, wie das entstehende Gewerbegebiet, aber auch die Gemeinde davon profitieren kann. Der Höhenwindmess-mast ist nun der erste Schritt für die Pilotanlage eines Höhenwindturmes, der dazu beitragen soll, dass regional erzeugte grüne Energie auch regional genutzt werden kann. Wir wollen damit als Gemeinde Schipkau zumindest in Brandenburg wieder eine Vorreiterrolle einnehmen”.
Zur beventum:
Die beventum GmbH ist eine Tochter der SprinD, mit dem Ziel der Erforschung innovativer Windanlagen. Die Gesellschaft verfolgt als primären Gesellschafts- und Unternehmenszweck, neuartige Windenergieanlagen zu erforschen, die Effizienz der Windenergieanlagen zu steigern und dadurch die tatsächlichen Stromgestehungskosten von nachhaltigen und erneuerbaren Energien merkbar zu reduzieren. Insbesondere sollen in Deutschland neue Standorte ermöglicht und existierende stärker nutzbar gemacht werden. Zu diesem Zweck hat die beventum GmbH mehrere Konzepte für eine Turmkonstruktion erstellen lassen, mit denen Nabenhöhen einer Windkraftanlage von bis zu 300 m erreichbar werden. Nun soll ein entsprechendes Forschungssystem mit einer Nabenhöhe von bis zu 300 m gebaut werden.